Infos aus der Aromaforschung

ALTES WISSEN NEU ENTDECKEN

Vergangenheit

Ob Hildegard von Bingen, der Medicus Avicenna oder Karl der Große: für sie waren Kräuter und deren Essenzen ein MUSS für die heilende Unterstützung und Gesundung.

Altes wertvolles Wissen ging über die Jahrhunderte verloren, es wird nun wiederentdeckt und wissenschaftlich bestätigt. Das Besondere an der Arbeit mit Aromen ist: es geht immer auch um die Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräften bzw. die Erhaltung der Gesundheit und ein gutes körperliches Wohlbefinden. Denn Gesundheit ist nicht nur das Fehlen von Krankheit (Definition lt. WHO von 1946).

Aktuelles Wissen

Seit ca. 20 Jahren zeigen Untersuchungen und Studien, dass bzw. wie bestimmte ätherische Öle im Kampf gegen antibiotikaresistente Keime wertvolle Unterstützung leisten. Und interessanterweise reagieren manche Krebsarten mit einer Wachstumshemmung auf bestimmte Düfte. Allerdings steckt diese höchst spannende Forschung noch in den Kinderschuhen.

In der Neurobiologie wurde gezeigt, dass bestimmte Düfte für die Ausschüttung von Botenstoffen sorgen, die für Wohlbefinden, Aktivität oder Entspannung sorgen können. Also: häufiger tief Durchatmen – bewusst riechen - und bewusst die Düfte einsetzen, die dem einzelnen gut tun.

EINSATZMÖGLICHKEITEN

Anwendungen

Ätherische Öle sind höchst inhaltsreiche Pflanzenessenzen. In einem kleinen Fläschchen stecken manchmal die Rohstoffe, die in eine Salatschüssel passen oder in einen Wäschekorb, und manchmal reicht eine ganze Badewanne nicht aus, um daraus 10 ml ätherisches Öl zu gewinnen.

Weil es sich also um sehr konzentrierte Stoffe handelt, sollte man auch wissen, wie man damit umgeht.

Interessantes über Verdünnungen, Mischempfehlungen etc. kann man hier erfahren.

Botenstoffe aktivieren

Stressabbau durch die Nase – geht das? Aktiver werden? Die Konzentration für eine Weile stärken? Oder auf angenehme Art „runterkommen“, wenn es mal wieder heiß herging?

Welche Düfte wie wirken können, ist lang bekannt. Aber warum das so ist bzw. was im Körper geschieht, das hat jetzt die Wissenschaft unserer Zeit erforscht – ein höchst spannendes Feld, auch im medizinischen Bereich. Unsere Großeltern legten bei Zahnweh eine Nelke an die schmerzende Stelle im Mund - warum? Weil einer der Inhaltsstoffe - Eugenol - leicht narkotisierend und damit schmerzlindernd wirkt.

Oder Grapefruit: dieser Duft ist als "Gute-Laune"-Duft bekannt - er weckt die entsprechenden Botenstoffe in uns, die uns einfach fröhlicher stimmen.

 

AKTUELLE INFORMATIONEN

Studien

Es gibt unzählige Studien zu ätherischen Ölen - allen voran sind Lavendel- und Teebaumöl wohl am intensivsten erforscht worden.

Faszinierend die Studien aus den Jahren 2016 und 2019: sie zeigen, dass die Mischung aus Lavendel- und Zitronenöl (2016) bzw.  aus Zitronen- und Weißtannenöl (2019) antibakteriell als Raumduft eingesetzt werden können.

"The influence of air-dispersed essential oils from lemon (Citrus limon) and silver fir (Abies alba) on airborne bacteria and fungi in hospital rooms" (Lanzersdorfer A, Hackl M, Schlömer M et al., 2019)

Informative Links

Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt, deutscher Biologe, Mediziner, Zoologe und bekannter Duftforscher zeigte, dass Menschen neben der Nase den gesamten Körper zum "Riechen" nutzen.

Riechrezeptoren (z.B. im Herzmuskel, in der Haut, in der Leber etc.) nehmen Duftmoleküle auf, die dort ganz unterschiedlich Einfluss nehmen können.

Viele informative und kurzweilige Auftritte von Prof. Hatt finden sich im Internet, zum Beispiel beim Bayerischen Rundfunk:

Immer der Nase nach ...

 

LERNEN

Lernen mit Duft am Tag

„Am besten kann ich mit richtig lauter Musik lernen.“ Manche Eltern verzweifeln an diesen Behauptungen ihrer Kinder – erfahrungsgemäß legt sich diese Einstellung der meist jungen Schüler aber mit zunehmendem Alter. Spätestens, wenn sie in den STABIS (Staatsbibliotheken) zusammen mit zig anderen Studenten bei völliger Stille lernen.

Was aber tatsächlich beim Lernen unterstützend wirksam ist, sind ätherische Öle. Zu diesem Thema hat Eliane Zimmermann im Februar 2020 einen interessanten und lesenswerten Artikel mit Hinweis auf aktuelle Studien veröffentlicht: https://aromapraxis.de/2020/02/18/aetherische-oele-beim-lernen-merken-abrufen-und-sicher-wiedergeben/

Auch  mir berichten Nachhilfelehrer*innen begeistert, dass „es“ funktioniert. Deren Schüler dürfen sich zu Beginn der Nachhilfezeit einen Lern-Duft auswählen – meist sind es Zitrusdüfte wie Mandarine oder Grapefruit, immer 100% natürliche ätherische Öle in Bio-Qualität. Von diesem Duft werden 3-6 Tropfen auf ein zerknülltes Papiertaschentuch gegeben, an dem die Schüler*innen schnuppern dürfen – meist genügt es, wenn das Taschentuch am Arbeitsplatz liegt. Daheim lernen die Kinder ebenfalls mit dem Duft für dieses Schulfach.

Lernen mit Duft in der Nacht

Dass das Gehirn nachts das tagsüber Erlernte verfestigen kann (Langzeitgedächtnis), ist schon länger bekannt. Mit ätherischen Ölen gelingt das leichter: wird der Lernduft auch nachts eingesetzt und z. B. in der Nähe des Kopfkissens platziert, werden vermutlich Verknüpfungen im Gehirn gebildet, so dass der Lernstoff am nächsten Tag besser abrufbar ist.

Eine Studie dazu wurde 2007 an der Universität Lübeck mit Rosenduft durchgeführt (Rasch, B.; Büchel, C.; Gais, S.; Born, J.: Odor Cues During Slow-Wave Sleep Prompt Declarative Memory Consolidation. In: Science315 (2007), S. 1426–1429) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17347444.

Interessant auch die Doktorarbeit von Ingeborg Schroer (Uni Lübeck, 2011) mit dem Thema: „Beeinflussung der Gedächtnisbildung durch Geruchsexposition im Schlaf unter Verwendung der Gerüche Citral und IBA“.

Auf diese Themen gehe ich intensiver in meinem Kurs Gut gelaunt und konzentriert auch in stressigen Zeiten  ein.